Awareness-Konzept

Unser Ziel ist es, das Camp zu einem sicheren Ort zu machen, an dem sich jede*r, unabhängig von Gender, Sexualität, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder Fähigkeiten, wohl, willkommen und respektiert fühlen kann. Gemeinsam wollen wir einen diskriminierungssensiblen/-freien Raum schaffen – hierfür sind wir alle verantwortlich!

Wir verfolgen eine Zero Tolerance Policy in puncto Diskriminierung und Übergriffe und tolerieren keine Form von Sexismus, Queer-Feindlichkeit, Rassismus, Ableismus, Klassismus oder andere Formen von Diskriminierung. Respektloses und übergriffiges Verhalten aller Art (verbale Beleidigung, sexuelle Belästigung, physische Gewalt, sexualisierte Gewalt etc.) werden von uns nicht akzeptiert. Alle Personen, die sich diskriminierend oder übergriffig verhalten, müssen das Camp verlassen.

Bitte wende dich an das Awareness-Team, falls du Unterstützung benötigst, dich unwohl fühlst oder weitere Fragen hast. Achte auf Dich selbst und auf Andere. Wir sind füreinander da!

Konsum

Wir wünschen uns einen solidarischen und rücksichtsvollen Umgang mit Alkohol und anderen Substanzen. Unsere Priorität beim Antifa Camp liegt darauf, Raum für Vernetzung und Bildung zu schaffen. Wir bitten deshalb darum bei den Workshops, Plena, Diskussionen, Sport und Wanderung keinen Alkohol oder weitere Substanzen zu konsumieren. Wir wollen uns rücksichtsvoll begegnen und aufeinander achten. Das bedeutet auch, dass wir uns bei durch erhöhtem Konsum auftretenden unangenehmen Verhalten ansprechen und gleichzeitig Unterstützung anbieten. Bier, Wein und weiterer nicht-hochprozentiger Alkohol werden an der Bar im Zeitraum zwischen 19.00 und 24.00 Uhr ausgeschenkt. Wir regen dazu an weitere vor allem illegalisierte Substanzen zu Hause zu lassen, wenn ihr diese nicht für euren alltäglichen Bedarf braucht.

Was tun, wenn ich diskriminierendes und übergriffiges Verhalten erfahre oder beobachte? 

Du hast das Recht, dich sicher und respektiert zu fühlen. Wenn du dich bedroht, belästigt oder unwohl fühlst, es dir mental oder körperlich nicht gut geht, und Du Hilfe benötigst, wende dich gerne an das Awareness Team. Wir sind leicht erkennbar durch Lichterketten und Schilder. Auch wenn du Diskriminierung bei anderen beobachtest, oder du siehst, dass eine andere Person Hilfe benötigt, frage bei der betroffenen Person nach und warte nicht darauf, dass andere aktiv werden.

Definitionsmacht

Du definierst deine Grenzen. Wir glauben dir und deiner Erzählung, deine Erfahrungen werden von uns nicht infrage gestellt. Du definierst deine Grenzen, folglich definierst auch Du, was deine Grenzen verletzt und was nicht. Wir stehen solidarisch an deiner Seite und können die möglichen Konsequenzen mit dir abstimmen. Die betroffene Person schuldet der gewaltausübenden/verursachenden Person keine Rechtfertigung. Wenn die Person jedoch eine Konfrontation wünscht, akzeptieren wir ihren Wunsch und fragen nach, wie wir sie darin am besten bestärken können. Die Person kann im Falle des Wunsches auf persönliche Konfrontation mediativ vom Awareness-Team unterstützt werden.

Konsens

Grundsätzlich gilt: Nur „JA“ heißt „JA“! Ein Schulterzucken bedeutet „Nein“. Aussagen wie „ich weiß nicht“, ein „Vielleicht“ o. Ä. bedeuten „Nein“. Keine Reaktion bedeutet „Nein“. Wenn Du dir nicht sicher bist, ob dein Gegenüber auf eine bestimmte Handlung (eine Berührung, ein Gespräch, …) Lust hat, frag nach. Sicher kannst du dir nur sein, wenn du die explizite Zustimmung der Person bekommen hast. Beachte: Wenn Du oder dein Gegenüber alkoholisiert seid oder unter Drogeneinfluss steht, ist Konsens oft nicht mehr herstellbar.

Rückzugs- und Schutzräume

Im Haus befindet sich ein All-Gender Rückzugsraum, um zu entspannen, die eigene Social-Battery wieder aufzuladen etc. Dieser Raum wird bekanntgegeben und klar gekennzeichnet sein. Wir bitten darum in diesem Raum keinen Alkohol oder andere Substanzen zu konsumieren.

FLINTA*-Spaces

Am Camp stehen ebenso Räumlichkeiten und ein Zelt-Space allein für FLINTA*-Personen zur Verfügung. Diese werden euch bekanntgegeben und sind klar gekennzeichnet. Diese sollen als Rückzugsort oder Ruheraum dienen, aber dürfen auch einen Ort des Supports oder der Vernetzung unter FLINTA*-Personen darstellen. Wir bitten darum in diesen Räumen keinen Alkohol oder andere Substanzen zu konsumieren.

Restorative Justice und Error-Friendly-Space

Trotz unserer Zero Tolerance Policy, versuchen wir Ansätze transformativer/restorativer Gerechtigkeit in unsere Arbeit zu integrieren. Dies bedeutet, dass wir nicht auf Strafen und Bestrafung setzen, sondern auf Konsequenzen, die von der/den betroffene/n Person/en gewünscht werden, sowie einem konstruktiven Lösen von Konflikten. Das Awareness-Team handelt so im Sinne der betroffenen Person/en.

Meldung sexistischer Übergriffe im Nachhinein

Die Möglichkeit, Fälle von Sexismus und sexualisierter Gewalt zu melden, besteht zudem auch noch nach der Veranstaltung. Wenn Du mit Formen von Diskriminierung konfrontiert warst, melde dich gern auch im Nachhinein bei der Camp-Orga unter

antifacamp-koroska@riseup.net